EINFAMILIENHAUS MIT ZUHAUS, neue Bausteine eines historischen Dorfkerns


Nutzung:                                            Einfamilienhaus mit Zuhaus und Nebengebäude, städtebaulich relevante Bausteine eines historischen Dorfkerns.
Ort: Trostberg, Kirchstraße (D)
Auftraggeber: Priv. Bauherr
Gebäude: Holzbau, KFW 40+

Jahresprimärenergiebedarf: 16,5 kWh/m²a (Haupthaus) 24,5 kWh/m²a (Zuaus)
Leistung: alle LPH
 
 
Suffizienz, „Was“ ?

Das Wohnhaus dient einer jungen Familie mit zwei kleinen Kindern. Gäste sollen angenehm untergebracht werden können (die Großeltern sind aktiv in die Kinderbetreuung eingebunden). Des Weiteren wird Büroraum für die selbständige Tätigkeit der Bauherren benötigt. Es besteht der Wunsch eines intensiven Bezugs zum Garten. Zukünftige Bedarfsänderungen sollen in Form von flexibel nutzbaren Grundrissen und möglicher Teilung in unabhängige Nutzungseinheiten Rechnung getragen werden.

Effizienz, „Wie“?

Das Raumprogramm wird aufgeteilt. Mit dem erhaltenen Nebengebäude entsteht so ein neues Ensemble aus drei autark nutzbaren Baukörpern mit attraktiven Zwischenräumen, Querbeziehungen, Sichtachsen und differenziertem Raumfluss zwischen Privatem und Öffentlichem.

Das zweigeschossige Haupthaus ist auf die Familie zugeschnitten. Der Zugang ist dem Dorfplatz zugewandt, dort ist die Straße am höchsten.

Das eingeschossige Zuhaus mit Büro und Gästezimmer ist strikt nach der Geometrie der Baugrenze geschnitten. Es nimmt das obere Gartenniveau auf, darunter entsteht eine offene Remise, hier kann die Wohnfläche erweitert werden. Alte Stampfbetonmauern und Geländesprünge werden eingebunden.

Im erhaltenen Nebengebäude kann eine weitere autarke Nutzungseinheit entwickelt werden.

Die Baukörper begrenzen das Grundstück nach Osten und Süden, verstellen strategisch den Blick auf die Straße und angrenzende Nachbargebäude oder rahmen attraktive Fernbezüge zur umgebenden Landschaft. Nach Befund konnte leider nur eine der monumentalen Kastanien des ehemaligen Biergarten erhalten bleiben..

Konsistenz, „Womit“?

Das EG des Haupthauses kommt ohne Wände aus, Schrankwände ersetzen Abstellräume im Keller und definieren Raumzonen. Die einläufige Treppe und ein zentraler Luftraum erweitern den Raumfluss vertikal ins OG. Die großzügige Galerie dient dem Spielen bzw. kann als Office-Bereich ausgebaut werden. Von hier sind die gleichwertigen Einzelzimmer erschlossen. Die vollverglasten Terrassen von Haupthaus und Zuhaus sind als wettergeschützte Erweiterung des Wohnraumes konzipiert, und bilden mit raumhohen Schiebeläden aus Holzlamellen einen konfigurierbaren Filter zum Garten. Ein Balkon im OG nach Westen mit Blick auf den Dorfplatz ist ebenfalls durch Holzlammelen verschließbar und dient auch zum Wäsche trocknen.

Der Holzbau ist Haus mit Lüftungsanlage und Luft-Wasser Wärmepumpe realisiert. Die PV Anlage von 10 kWp kann nach Bedarf verdoppelt werden.

Außenwände sind meist verputzt, nur die Front des Büros zum Eschenwald ist mit sägerauen Fichtenbrettern bzw. vertikalen Lamellen verkleidet. Diese Verschalung wird als Zaun entlang der Kirchstraße fortgeführt und bindet den ebenfalls grenzständigen Carport ein. Sichtbare Brettstapeldecken, bzw. Dreischichtplatten im DG sowie die raumhohen Massivholzmöbel sind Weiß lasiert. Dielenböden, Treppenstufen und Schranktüren sind aus Eiche geölt.